Die Radweg-Lücke Tauglbrücke wird geschlossen

Veröffentlichungsdatum10.08.2010Lesedauer3 Minuten
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Baubeginn für die Beseitigung der lebensgefährlichen Problemstelle!
 
2004 war der Lückenschluss bereits im Radwege-Bauprogramm des Landes enthalten. Nach sechs Jahren und dem Wechsel in der Verantwortung für das Straßenbau-Ressort von Landesrat Walter Blachfellner zu LHStv. Wilfried Haslauer ist es endlich soweit: Gestern begann die Baufirma mit der Baustelleneinrichtung für die Durchfahrt durch die ehemalige Gaststube des Gasthofs „Tauglmauth“ und die Ergänzung der Tauglbrücke der B 159 mit einem an die Brücke angehängten Steg. Damit wird die Problemstelle beseitigt, ab Oktober 2010 wird die gefährliche Lücke der Vergangenheit angehören.
 
„Ich danke den Eigentümern Günter und Friederike Bauer sehr für die Bereitschaft, den Radweg durch das frühere Gasthaus bauen zu lassen. Und ich danke den Mitarbeitern der Fachabteilung Straßenbau des Amts der Landesregierung, dass sie eine Lösung gefunden haben!“ betonte bei einem Lokalaugenschein der Bürgermeister von Bad Vigaun, Raimund Egger.
 
Der Bad Vigauner Gemeinderat Michael Neureiter hatte in den vergangenen Jahren mehrfach auf die Problemstelle hingewiesen und über die „Geister-Radfahrer“ berichtet, die von Bad Vigaun kommen und häufig gegen die Fahrtrichtung über die Brücke fahren: „Die Engstelle ist aber auch für Radfahrer gefährlich, die aus Kuchl kommen, gar nicht zu reden von der Unmöglichkeit, mit einem Kinderwagen die Brücke sicher zu passieren!“
 
Die Problemstelle ergibt sich dadurch, dass der die Bundesstraße 159 begleitende Radweg auf der Seite von Bad Vigaun vor der Taugl und vor dem direkt an der Bundesstraße gelegenen ehemaligen Gasthaus „Tauglmauth“ endet und auf der Kuchler Seite nach ca. 100 Metern fortgesetzt wird. Diese besondere Konstellation führt dazu, dass insbesondere vom Norden kommende Radfahrer vor der Tauglbrücke die B 159 nicht queren und nicht auf der richtigen Seite die Brücke passieren, sondern auf der falschen Seite als „Geister-Radfahrer“ gegen die Fahrtrichtung die Brücke queren. Damit gibt es laufend höchst gefährliche Situationen.
 
In den zuständigen Fachabteilungen des Amtes der Landesregierung wurde dieser Problemstelle seit Jahren ein besonderes Augenmerk zugewandt. Die Geh- und Radwegbrücke „Tauglwald“ im Gemeindegebiet von Bad Vigaun bzw. Kuchl schien deshalb auch bereits im Radwege-Bauprogramm 2004 auf. Die nunmehrige Lösung sieht vor, dass der aus Bad Vigaun/Langwies kommende bundesstraßenbegleitende Radweg durch das straßenseitige ehemalige Gastzimmer geführt wird und dann auf einem an das Brückenbauwerk angehängten Steg über die Taugl führt, wo er nach der Statue des heiligen Severin in den vorhandenen Radweg mündet. Nach der Adaptierung des Hauses und der Errichtung der Zufahrt vom Norden (einschließlich einer Bushaltestelle) wird im abschließenden Bauabschnitt die Ergänzung des Brückenbauwerks erfolgen. Die Fertigstellung ist für Oktober vorgesehen.
 
Ein Detail am Rande: Wie Michael Neureiter dem Eigentümer Günter Bauer, der als Berufsmusiker arbeitet und einen Musikverlag führt, berichtete, war der Komponist von „Stille Nacht, heilige Nacht!“, Franz Xaver Gruber, während seiner Halleiner Jahre von 1835 bis 1863 öfters im Gasthof Tauglmauth zu Gast, wo er auch musiziert haben dürfte. „Wo dereinst der heute weltberühmte Komponist einkehrte, werden ab Oktober 2010 Radfahrer sicher unterwegs sein!“ freut sich Neureiter, der auch Präsident der Stille Nacht-Gesellschaft ist.
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Im Bauer-Bild: Der Lokalaugenschein am Tag des Baubeginns der Beseitigung der Radweg-Lücke Tauglbrücke in Bad Vigaun und Kuchl. V.l. Gemeinderat Michael Neureiter, Hauseigentümer Günter Bauer und Bürgermeister Raimund Egger